Schwarzer Tag beim 19. Internationaler Nebelhorn Berglauf

Angereist mit Ambitionen wollte ich heute meinen zweiten Berglauf absolvieren und wurde eines besseren belehrt. Nachdem ich bereits im vergangenen Jahr am Nebelhorn gestartet war, wollte ich dieses Mal unter 1:20h laufen. Also stellte ich mein Training entsprechen um und baute in den vergangen 3 Monaten viele Höhenmeter ein. Zuversichtlich und nach einem Testlauf (in 1:21:44h) am Nebelhorn vor drei Wochen war ich guter Dinge, dass mein angestrebtes Ziel zu erreichen ist. Heute morgen kam dann alles anders, ich fühlte mich müde und platt. Hat das Tapering nicht ausgereicht? War es doch zuviel? Fragen, deren Antworten ich noch immer vergeblich suche.

10,5km mit 1405Hm galt es während des Nebelhornlauf zu bewältigen und dies gelang mir in 1:27:55h, sehr viel schlechter als ich erwartet hätte und 5:33min langsamer als im Vorjahr. Vor drei Wochen während des Trainingslauf lief ich nach guten 10km auf der Strecke noch 1:21:14h für die Höhenmeter, heute dagegen lief gar nichts. Rückenschmerzen machten mir das Laufen neben den müden Oberschenkeln noch schwerer. Die Temperaturen waren noch okay, zwar schon im Bereich von 18-20°C zum Start war es dennoch erträglich und nicht entscheidend für die Leistung heute.

Start war pünktlich um 9:15 Uhr vom Marktplatz in Oberstdorf. Die ersten knappen 1,5km geht es dann relativ Flach durch Oberstdorf bis zu den Skisprungschanzen. Ab den Schanzen geht es dann stetig bergauf mit Steigungen von bis zu 20-25%. Die Station Seealpe erreichete ich nach guten 36min. Eigentlich wollte ich schon hier aussteigen, denn bereits der erste Abschnitt verlangte mir alles ab und zwang mich immer wieder zu Gehpausen. Jetzt konnte ich noch einmal einen guten Kilometer verschnaufen, ehe es den Latschenhang hinauf ging. Steigungen bis zu 40% haben mir es nicht mehr ermöglicht zu laufen. Mir bleib nur noch eines: Gehen! Lieber ein schneller Gehschritt, als Körner zu lassen und viel schneller wäre ich sowieso nicht gewesen. Doch auch hier blieb mir das schnelle Gehen verwehrt. Gedanklich hatte ich den Lauf schon lange abgeschrieben und hatte sehr viel mit mir selbst zu diskutieren und mich zumindest zu motivieren den Lauf zu Ende zu bringen.

Am Höfatsblick kam ich nach guten 1:14h an. Nun galt es noch die letzten 1,8km von 1932m bis auf den Gipfel mit 2224m zur Bergstation zu absolvieren. Zwischendurch versuchte ich nochmal etwas laufen, aber die Körner waren schon lange verbraucht. Ins Ziel kam ich schließlich als 70. im Gesamtfeld von 327 Finishern und 11. in der AK M35. Ich bin sehr enttäuscht und kann nur positiv bewerten, dass ich den Lauf bis zum Ende absolviert habe. D.h. im nächsten Jahr komme ich wieder und stärker wie zuvor.

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